Hi, ich habe in meinem Becken, 260l (130x40x50) u.A. 4 Aulonocara Männchen (+6 Weibchen). Es ist ein Eureka, ein Mamalela, ein halbwüchsiger (ca.5-6cm) Jacobfreibergi (vermutl. Otter Point, färbt sich grade erst) und seit heute noch einen Red Flush.
Mein Problemkind ist der Eureka, er jagt die restlichen Aulo.-Männchen sobald er sie sieht. Der Mamalela z.B. ist sogar rund 2cm größer und viel wuchtiger als der Eureka und bleibt dennoch überwiegend im hinteren Beckenbereich oder in der Ecke etwas geduckt unter Steinaufbauten und läßt sich dennoch, trotz körperlicher Überlegenheit, vom Eureka nachstellen wenn er mal rauskommt. Ist nicht so, daß der Mamalela "nur" in der Ecke steht, er klemmt auch keine Flossen, frisst normal, sieht gut gefärbt aus und kommt schon hin und wieder mal durchs Becken geschwommen aber wenn der Eureka ihm in die quere kommt jagt er ihn wieder zurück. Den halbwüchsigen Jacobfr. läßt der Eureka überwiegend in Ruhe, bzw. zeigt "kaum" interesse an ihm. Jetzt dachte ich mir, ich hole noch ein größeres Männchen dazu der evtl dem Eureka etwas den Schneid abkaufen kann und habe mir vorhin noch einen Red Flush Bock gekauft, dieser ist ebenfalls rund 2cm größer und echt wesentlich stämmiger als der Eureka und wird dennoch in die Ecke gejagt sobald er ihn sieht. Wie gesagt, dieser ist erst ein paar Std. drinnen, ließ sich aber gleich unterdrücken beim anfänglichen Reviergerangel nach dem Einsetzen. Kann sich das noch geben ? Selbst mein Sc. Fryeri, der in etwa die selbe Größe hat wie der Eureka wird hin und wieder vom Eureka gejagt. Habe auch schon die Steinaufbauten etwas verändert, dann noch einen hohen Stein in die Mitte gesetzt, ist immer wieder das selbe Spiel. Ich meine sie beißen sich nicht, aber dem Eureka gehört das ganze Becken, den anderen beiden viel größeren Aulos nur ne kleine Ecke. Verstecke aus Steinaufbauten sind da, Reviere könnten sie sich auch abstecken.
Da mir vor 2 Wochen schon ein Ngara eingegangen ist der nur noch an der selben Stelle im hinteren Bereich stand, habe ich nun etwas Bedenken, daß die andere zwei auch dadurch kaputt gehen könnten. Wobei ich dazu sagen muß, daß ich bei dem Ngara eine Schwäche durch ne Krankheit auch nicht ausschließen kann (hatte ca. 2-3 Wochen zuvor mal Ichtyo im Becken, er war gut befallen mit Punkten, war aber ausgeheilt), er stand nur an einer Stelle in der Filterströmung, Kamm und Flossen angelegt/geklemmt und frass Wochenlang nix mehr, muß natürlich nicht zwangsläufig der Eureka schuld gewesen sein.
Nun gut, hat jemand ne Idee was ich noch machen könnte wegen dem giftigen Kerlchen ? Er geht ja nur gegen Aulonocaras, andere Fische läßt er total links liegen (außer eben ab- und an mal den Ahli). Ein Ausweichbecken habe ich im Moment nicht (in meinen anderen Becken würde er wohl die Neons verspeisen). Sollte ich ihn evtl. mal für 3-4 Tage in ein Ablaichnetz setzen, damit einer der anderen beiden das Zepter in die Hand nimmt und sie den Eureka als Neubesatz ansehen und dieser sich dann unterordnet ? Sonst jemand evtl. noch ne Idee ? Weil weggeben will ich ihn nicht, er gefällt mir nämlich schon sehr gut.
Du schilderst hier ein weit verbreitetes "Problem"... Es wird immer einen Bock geben, der den Chef spielt! Mal mehr mal weniger ausgeprägt...
Bei mir war das ähnlich, habe einiges an der Besatzzusammenstellung probiert. Auffällig war bei mir, als ich einen Jacobfreibergi, einen Eureka und einen J. CapeMaclear zusammen im Becken hatte, gab es ständig "Mord und Totschlag".
Aulonocara-Arten können in unterschiedliche Gruppen eingeteilt werden. Um nun verschiedene Aulonocara-Arten gemeinsam in einem Becken zu pflegen, kann pro Gruppe jeweils eine Art ausgewählt werden. Dabei sollte aber gewährleistet sein, dass sich mindestens ein Männchen jeder Art behaupten kann und ihm auch ausreichend Weibchen zur Seite stehen.
Sofern auch eine Aulonocara jacobfreibergi-Art gewünscht wird, ist das Becken entsprechend größer zu wählen, da diese Art ein größeres Revier beansprucht. Bei mir sind selbst 540l "knapp". Die Jacobfreibergis sin mMn die "aggressivsten" Aulos. Am besten davon immer nur einen ins Becken. So können vier verschiedene Aulonocara-Arten zusammen gehalten werden: 1.) Chitande-Typ Gruppe (z.B. die "Chitande-Typen", Kandeense u.a.) 2.) Sandbewohnende Gruppe (z.B. Gertrudae, Guentheri u.a.) 3.) Jacobfreibergi Gruppe (Jacobfreibergis, Lwanda, Walteri u.a.) 4.) Stuartgranti Gruppe (Stuartgrantis, Baenschi, Maleri u.a.)
Also Eureka und Jacobreibergi zusammen kann schon "kritisch" sein. Wichtig ist viel Platz/Schwimmraum! Dein Becken erscheint mir zu klein... Den Eureka mal eine Weile zu separieren ist ein Versuch wert. Wenn, dann aber bitte in ein extra Becken, min. 54l für 1-2 Wochen geht das.
Aber es gibt keine "Faustregel": in jedem Becken sieht das immer wieder anders aus!
Hi, Danke für Deine schöne und ausführliche Antwort, die Situation hat sich nun zum Glück auch etwas gelegt. Der neue Red Flush steht nun nicht mehr im Eck, geschweige denn läßt sich jagen oder stellen vom Eureka, er schwimmt nun dahin wo er will und hat dem Eureke etwas den Schneid abgekauft. Der Mamalela und der Eureka werden zwar nach wie vor keine Freunde mehr, jedoch bleibt der Eureka nun zumindest überwiegend auf seiner Beckenseite.
Aber was die Beckengröße bei dem Besatz angeht gebe ich Dir natürlich recht und auch da hat sich ne Lösung in Form von nem größeren AQ aufgetan. Habe mir ein 230cm Becken gekauft, denke darin sollten die Aulos gut miteinander klar kommen und Platz zum ausweichen und für ordentliche Reviere haben darin wohl auch. Sie bleiben jetzt noch ca.3 Wochen im jetzigen AQ bis ich umgezogen bin, dann kommen sie in das 230cm, denke da sollten die Probleme ja der Vergangenheit angehören.